Würfel und Papier
Diese Anleitung kann natürlich auch mit jedem anden Objekt funktionieren das Klang erzeugen kann bzw. mit dem ich Klang erzeugen kann (zum Beispiel mit Scheren/Stiften, Gläsern/Tellern, Badewannen, Büchern, etc.). Wichtig ist, dass alle Schüler:innen Zuhause Zugang zu den Objekten haben und eventuell schon wissen, wie mit den spezifischen Objekten Klangerzeugung möglich ist.
Anleitung:
1. Sucht euch einen Würfel und unterschiedlichen Papiere (normale Blätter, Zeitungen oder Magazine, Backpapier, Karton, Bücher, Folien usw.)!
2. Stellt einen Wecker auf 3 Minuten ein oder schaut auf eine Uhr!
3. Würfelt vor jedem Klangereignis, das ihr mit einem der Papiere erzeugt und zählt langsam innerlich bis zu dieser Zahl: So lange soll das Geräusch erklingen!
4. Würfelt wieder und macht eine Pause, die so lange dauert, wie die Zahl des Würfels anzeigt: Zählt innerlich bis zu dieser Zahl!
5. Probt das Stück ein bis zwei Mal!
6. Macht von dieser 3-Minuten-Papier-Komposition eine Aufnahme (z.B. mit dem Smartphone) und sendet diese mit eurem Namen an die lehrenden Personen!
7. Trinkt ein Glas Wasser oder Tee und hört euch die Aufnahme nochmals an!
Kontext:
Dieses Konzept gehört zur Aleatorik (von lateinisch aleatorius „zum Spieler gehörig“, alea „Würfel, Risiko, Zufall“). Darunter wird in Musik, Kunst und Literatur im weitesten Sinne die Verwendung von nicht-systematischen Operationen verstanden, die zu einem unvorhersehbaren, weitgehend zufälligen Ergebnis führen.
In der Musik können diese Zufallsoperationen zum Beispiel die Art und Anzahl der Instrumente, die Dauer des Stückes, die Reihenfolge einzelner Abschnitte, das Tempo oder jeglichen anderen Parameter betreffen. Diese Technik wurde in den 1950iger Jahren entwickelt und von John Cage sehr prominent eingesetzt.